Fehlprägungen deutscher Münzen

Fehlprägungen deutscher Münzen ist ein Thema, welches mich ständig beschäftigt. In den Medien, gemeint ist in erster Linie das Internet, aber auch Presse und Fernsehen, kommt das Thema Fehlprägungen in den letzten Jahren verstärkt vor.

Hintergrund sind unseriöse Angebote auf Internetplattformen, bei denen viel Geld für Schrott verlangt wird. Über diese Geldschneiderei ärgere ich mich sehr und versuche daher mit der Internetseite www.fehlpraegungen.net auf diese Machenschaften hinzuweisen und ein wenig aufzuklären. Dabei möchte ich keine wissenschaftliche Abhandlung schreiben.
Über eine Unterstützung zum Beispiel durch eine Verlinkung auf diese Seite würde ich mich freuen.

Fehlprägungen deutscher Münzen - was ist das überhaupt?


Fehlprägungen deutscher Münzen gibt es schon solange, wie Münzen geprägt werden. Das gilt nicht nur für deutsche Münzen sondern auch für internationale Prägungen.

Im Grunde ist als Fehlprägung eine Münze oder Medaille anzusehen, die anders ausgeprägt wurde als eigentlich vorgesehen war. Das hört sich zunächst einmal sehr simpel an. Doch bei genauerer Betrachtung lässt sich ein großes Gebiet von Fehlprägungen definieren. Dabei müssen Fehlprägungen in verschiedene Kategorien unterschieden werden. Dazu gehören

  • Prägefehler
  • Stempeldrehung
  • Stempelfehler
  • Schrötlingsfehler

Im Folgenden beleuchte ich die einzelnen Aspekte der verschiedenen Fehlprägungen deutscher Münzen und gehe dann abschließend auch auf bekannte internationale Fehlprägungen ein.

Fehlerquelle moderne Massenfertigung


Vorab jedoch zum Verständnis eine kleine, allgemeine Erläuterung zum besseren Verständnis für Laien. Fehlprägungen deutscher Münzen im Rahmen der Massenfertigung sind tatsächlich relativ häufig im Umlauf zu finden. Sie rekrutieren sich im Grunde aus den nachfolgend beschriebenen Formen der weiteren Kategorien, manchmal sogar aus Kombinationen daraus.
Eine moderne Prägemaschine fertigt in einer Minute 20.000 Münzen an. Wenn dann nicht alles wie geplant läuft, kann schon einmal das eine oder andere nicht ordnungsgemäße Stück bei der Qualitätskontrolle ungewollt durchschlüpfen. Diese Stücke werden dann, wenn sie in den Umlauf gekommen sind, von einschlägig interessierten Münzensammlern gefunden. Diese fügen dann diese Exponate ihrer Sammlung zu.
Nach meiner Erfahrung entspricht die Reihenfolge der vorstehenden Kategorien bzw. der nachfolgenden Erklärungen dem Vorkommen im Münzenumlauf.

Prägefehler


Zunächst einmal muss klargestellt werden, dass bei jeder Prägung Toleranzen üblich und festgelegt sind. Um eine Fehlprägung jedoch als eine solche identifizieren zu können muss klar sein, wo diese Toleranzwerte liegen. Denn erst außerhalb dieser Toleranzwerte handelt es sich tatsächlich um eine Fehlprägung. Je größer die Abweichnung von den Toleranzwerten und je seltener eine Fehlprägung ist, desto teurer ist ein solches Stück.
Immer wieder werden im Internet auf Auktionsplattformen gerne vermeintliche Fehlprägungen angeboten, die gar keine sind. Die aufgerufenen Preise sind dabei derart überhöht, dass sie als unseriös zu bezeichnen sind. Das Problem liegt darin, dass die Anbieter Privatpersonen sind. In dem Moment, wo der Interessent dieses Stück durch einen Klick auf den entsprechenden Button erworben hat, gibt es kein zurück mehr. Nach der gesetzlichen Definition ist dann ein Kaufvertrag zustande gekommen, der von beiden Seiten erfüllt werden muss. Der Käufer bezahlt und der Verkäufer liefert.
Ein kleiner Tipp von mir: sind Sie in eine solche Falle geraten lassen Sie von einem Sachverständigen prüfen, ob es sich bei dem guten Stück tatsächlich um eine Fehlprägung handelt. Wenn dem nicht so ist, könnten Sie den kauf wegen einer falschen Artikelbeschreibung anfechten.
Gerne prangere ich an dieser Stelle verschiedene Meldungen von Onlineportalen und Zeitungen an. Durch mehrere reisserische Artikel und Verweise haben diese ein gewisses Maß an Verantwortung und Mitverantwortung, wenn ahnungslosen, aber interessierten Sammlern das Geld für vermeintliche Fehlprägungen aus der Tasche gezogen wird. Es wird zwar meist geschrieben, dass Fehlprägungen Werte haben könnten. Aber es wird meist suggeriert, dass es auch wirklich so ist. Wenn eine tatsächliche Fehlprägung auf einer Internetplattform angeboten wird, ist es erstmal ein Angebotspreis - nicht der Wert. Der Wert einer Fehlprägung entspricht dem Betrag, zu welchem ein Kaufvertrag tatsächlich abgeschlossen wird (Angebot und Nachfrage).

Nachfolgend Erläuterungen zu verschiedenen Formen von Prägefehlern:

Stempelverschluss
In die Vertiefungen des Prägestempels (was also später auf der Münze erhaben erscheinen soll) ist Fremdmaterial gelangt, welche die Vertiefung verschließt. Dabei kann es sich zum Beispiel und Metallspäne oder Öl handeln. Nach einer Reinigung des Stempels kann kann fehlerlos weitergeprägt werden.

Stempelverschleiß
Das bei der Prägung verwendete Stempelpaar hält im Durchschnitt etwa 300.000 bis 400.000 Prägungen. Je nach Härte des zu prägenden Materials kann es deutliche Abweichungen von den genannten Zahlen geben. Zwischendurch wird es ausgetauscht, aufgearbeitet und wieder verwendet. Zum Ende eine Prägezykluses kommt es immer wieder vor, dass alleine aufgrund von Abnutzung Feinheiten nicht mehr korrekt ausgeprägt werden.

Prägeschwäche
In der Regel die gleiche Ursuche wie beim Stempelverschleiß. Hinzu kommt noch die erst genannte Möglichkeit, wobei die Stempelvertiefung nicht voll sondern nur ansatzweise erfolgt.

Fehlerhafte Randschriften
Randschriften dienen bei Münzen der Fälschungssicherheit und der Erkennung, wenn bei edelmetallhaltigen Münzen etwas vom Material abgeschliffen worden ist.
Am häufigsten kommt die vertiefte Randschrift vor. Es gibt aber gerade bei kleinen Nominalen gar keine Randschrift oder einen geriffelten Rand. Insbeondere in der Schweiz kommt auch die erhabene Randschrift vor.
Es kann vorkommen, dass beim Rändlen der Münze schlichtweg eine Münze nicht gerändelt wurde. Dann fehlt die Randschrift komplett.
Eine andere Möglichkeit ist, dass für eine Münze ein falsches Rändelwerkzeug verwendet wurde. Das trifft z. B. auf die 5 DM 1957 J Kursmünze (J 387F) zu. Dort wurde bei einigen Stücken versehentlich das Rändelwerkzeug mit der Umschrift für die 5 DM 1957 J "Freiherr von Eichendorff" - Gedenkmünze verwendet.
Im Zuge der Eurowährung kommt es gerade bei belgischen 2 Euro Gedenkmünzen immer wieder zu fehlerhaften Randschriften.

Doppelschlag - Doppelsenkung
Zu Unterscheiden sind Doppelschlag und Doppelsenkung (bei der Stempelherstellung).
Bei einem Doppelschlag wird der gleiche Rohling zweimal geprägt. Nach der ersten Prägung hat sich der Rohling minimal gedreht, wobei der Stempel bei der 2. Senkung eine leicht versetzte Prägung durchführt.
Die Doppelsenkung ist ein Fehler bereits bei der Stempelherstellung. Der Stempel wird über einen Ur-Stempel (Patrize) hergestellt. Dabei werden mehrere Senkungen vorgenommen. Wenn dabei -warum auch immer- eine Drehung des Stempels oder der Patrize erfolgt, kommt es zu einer Doppelsenkung, was später auf der geprägten Münze zu sehen ist.

Fehlprägungen Doppelsenkung 1 Pfennig DDR 1948 A

Fehlprägungen DDR 1 Pfennig 1948 A Doppelsenkung


Dezentrierung
Wenn ein Münzen-Rohling bei der Prägung nicht in der Mitte getroffen wird, tritt eine Dezentrierung auf. Ursache war dann in der Regel, dass die Stempel auf den Rohling getroffen sind, wenn dieser noch nicht korrekt in der Position war oder die richtige Position schon wieder verlassen hatte.
Minimale Dezentrierungen dieser Form kommen häufig vor und werden als normal angesehen. Auf Auktionsplattformen werden Stücke mit kleinsten Abweichungen als Raritäten zu horrenden Preisen angeboten. Das sind keine Raritäten!!!

Wenn dagegen ein Prägestempel nicht korrekt in der Prägemaschine platziert war, ist die Dezentrierung einseitig. Diese Form kommt sehr selten vor.

Als Faustregel gilt, je größer die Dezentrierung ist, desto teurer ist das Stück.

Spiegelei
Sogenannte Spielei-Prägungen kommen naturgemäß nur bei Bi-Metall-Münzen vor wie z. B. bei 1 und 2 Euro Münzen.
Dazu ist zu wissen, dass es bei der Herstellung von Bi-Metall-Münzen 2 Formen gibt. In einigen Ländern werden Pille (also das Münzeninnere) und der äußere Ring VOR dem Prägenvorgang zusammengefügt und dann erst dir Prägung vorgenommen. Da besteht der Rohling sozusagen aus einem stück.
In anderen Ländern (z. B. auch Deutschland) werden Ring und Pille direkt beim Prägevorgang durch das Prägen selber zusammengefügt. Wenn nun die Pille nicht genau über der Mitte des Rings platziert wurde, wird ein Teil des Materials der Pille in den Ring gedrückt und es entsteht eine Prägung, die wie ein Spiegelei aussieht.

Lichtenrader Prägung
Wenn beim Prägevorgang zwischen den Stempel kein Rohling liegt, schlagen die Stempel direkt aufeinánder. Dadurch prägen sich die Stücke gegenseitig, was dann als spiegelverkehrte Prägung auf der anderen Münzenseite zu sehen ist.
Der Begriff "Lichtenrader Prägung" kommt tatsächlich vom Berliner Stadtteil Lichtenrade. Dort wurde tauchte erstmals ein 5 DM Stück der Bundesrepublik Deutschland (Jaeger Nr. 415) auf, bei dem eben dieses Phänomen gesehen wurde. Diese Prägungen gibt es aber schon, seitdem die automatische Prägung existiert.

Schrötlingsfehler
Dieser Fehler tritt auf, wenn ein Rohling bereits vor dem Prägen nicht in Ordnung war. Z. B. durch einen Riss im Material.
Kurios sind Prägeungen bei Bi-Metall-Münzen, wenn z. B. das Material oder eine Lage der Pille beschädigt ist. Dann sieht die Münze von der einen Seit normal aus; bei der anderen Seite fehlt unter Umständen die Oberfläche der Pille.

Stempeldrehung


Bei der Prägung von Münzen werden hinsichtlich der Ausrichtung der Vorderseite zu der Rückseite der Münze 2 Varianten verwendet.

  • a) Gleichständig - die Drehung der Münze erfolgt über die senkrechte Achse (z. B. Euromünzen, Deutsche Münzen)
  • a) Gegenständig - die Drehung der Münze erfolgt über die waagerechte Achse (z. B. Schweizer Münzen, USA Münzen)

Kommt es nun eine Abweichnung von dieser Norm - und sei es nur um wenige grad, spricht man von einer Stempeldrehung. Ursache ist, wenn einer der beiden Stempel nicht richtig eingesetzt wurde oder sich während der Prägung gelockert und gedreht hat. Den Grad (Winkel) der Drehung kann man durch eine einfache Winkelmessung (Geodreieck) ermitteln.
Im Nachhinein lässt sich nicht erkennen, welcher der Stempel für die Drehung verantwortlich war. Besonders häufig kommen allerdings Stempeldrehungen in der Prägestätte Karlsruhe vor.

Stempelfehler


Aufgrund von Fehlern oder Irrtümern des Stempelschneiders oder Beschädigung des Stempels entstehen Stempelfehler. Ursachen sind unter anderem grammatikalische, sachliche oder orthographische Fehler: z.B. falsches Setzen oder Verrutschen des Abstands zwischen Zeichen, Fehlen oder Zusatz von Buchstaben bzw. Zahlen und Verdrehungen der Buchstabenreihenfolge. Auch seitenverkehrte, nicht spiegelbildliche Stempelschnitte kommen vor; ebenso fehlerhafte Wappen.
Bei einigen Münzausgaben wurde bei Fehlern auch Absicht unterstellt. Zum Beispiel bei der Randschrift des 3-Mark-Stücks von 1924: die korrekte Randschrift lautet EINIGKEIT UND RECHT UND FREIHEIT. Aber es gibt eine unverhältnismäßig hohe Anzahl dieser Münzen mit der Randschriften "UNECHT" und "UNRECHT".
Auch bereits bei der Patrize können Fehler auftreten, so z.B. das Ausbrechen besonders hochstehender Teile. Diese Fehler werden dann auf die Matrize und auf die Münze überträgt (z. B. WILHEIM statt WILHELM). Auch das Herausbrechen ganzer Teile des Stempels oder Stempelrisse kommen vor.
Manchmal mussten auch mehrere Patrizen hergestellt werden (z. B. J 169a und J 169b mit unterschiedlichen breitem Randstab und kleinen Unterschieden im Münzbild; 5 Mark Baden mit ohne Strich im A von Baden).

Schrötlingsfehler


Hier ist bereits vor der Prägung ein Fehler im Münzenrohling vorhanden.

Schrötlingsverwechslung
Bei der Prägung wurde ein Rohling verwendet, der eigentlich für eine andere Münzenausgabe vorgesegen war.

Zainende
Die Münzenrohlinge werden aus einem Blech ausgestanzt. Dieses Blech heißt in der Fachsprache Zain. Wenn nun der Zain nicht genau platziert wird, stanzt die Maschine den Rohling zu nahe am Rand aus. Dabei fehlt dann ein wenig Material an der Ronde.
Dabei wird je nach Menge des fehlenden Materials von großem oder kleinem Zainende gesprochen.

Bekannte Fehler bei Münzprägungen

In dieser Rubrik gehe ich auf verschiedene bekannte Fehlprägungen ein.
Vorab jedoch ein wichtiger Hinweis. Bei den Euromünzen wurden von 2006 auf 2007 die Motive bei den Münzseiten leicht geändert.
Bei den Stücken von 10 Cent bis 50 Cent wurden auf den Wertseiten.
Die Landkarten auf der Bildseite der 1 Euro und 2 Euro Münzen wurden den seit 2004 geltenden politischen Anpassungen (EU-Osterweiterung) angepasst. Daher stammen die Begriffe "alte Landkarte" und "neue Landkarte".

10 DM Bundesrepublik Deutschland Olympia 1972 Spirale mit der Umschrift "in Deutschland"

Über diese "Fehlprägung" möchte ich zuerst detaillierter schreiben. Es ist nämlich keine Fehlprägung. Die Münze wurde ursprünglich genau so entworfen, genehmigt, geprägt und ausgegeben. Kurz nach der Ausgabe protestierte die damalige DDR gegen diese Münzengestaltung, weil die Austragung der Olympischen Spiele nicht an einen Staat sondern an eine Stadt vergeben wird. Darauf hin wurde die Prägung nach der Hälfte abgebrochen und eine neue Münze mit der Umschrift "in München" konzipiert und dann ausgegeben. Gewinnorientierte Unternehmen versuchten dann, diese Münzen als Fehlprägung zu deklarieren und dann mit dem Verkauf hohe Gewinne zu generieren. Noch heute hält sich der Mythos einer "Fehlprägung".

Bundesrepublik Deutschland 50 Pfennig 1950 Bank Deutscher Länder

Hierbei handelt es sich tatsächlich um eine Fehlprägung mit einer Auflage von ca. 30.000 Exemplaren (aber jetzt bitte zu Ende lesen!).
Die ursprüngliche Bekanntmachung über diese Münzprägung vom 02.12.1949 schrieb die Jahreszahl 1949 vor. Irrtümlich wurde in der Prägestätte Karlsruhe (Prägebuchstabe "G") ein Stempel mit der Jahreszahl 1950 verwendet. Damit dise Stücke überhaupt als gesetzliches Zahlungsmittel gelten durften, wurde am 14.09.1950 die "Bekanntmachung über die Ausgabe von Bundesmünzen im Nennwert von 50 Deutschen Pfennigen" veröffentlicht.

Im Laufe der nächsten Jahre stieg der Wert dieser Münzen unter Sammlern. Im Karlsruher Münzskandal, bei denen zwei leitende Mitarbeiter verschiedene Münzentypen in unterschiedlichen Mengen und Qualitäten unautorisiert nachgeprägt hatten, wurden auch diese 50 Pfennig Stücke nachgeprägt. Während man früher von nur geringen Mengen sprach, wurden in den letzten Jahren bei diesem 50 Pfennig-Stück über Mengen von 30.000 Exemplaren berichtet.
Aufgefolgen ist die Sache damals, weil für die Prägungen zwar originale Stempel, aber halt neuere Stempel mit leichten Veränderungen benutzt wurden. Ein versierter Händler kann auseinander halten, ob es sich um ein "echtes" Stück oder eine Nachprägung handelt. tatsächlich werden aber beide Typen gleich gehandelt.
Früher wurden für diese Münzen hohe Preise verlangt, umgerechnet mehrere 100 Euro. Diese Münze wurde daher auch auf die verschiedensten Arten gefälscht. Inzwischen hat das Interesse deutlich nachgelassen.

Bundesrepublik Deutschland 2 Pfennig 1967 G magnetisierbar

Hierbei handelt es sich um eine Schrötlingsverwechslung. Die Münzen mit Eisenkern (also die Fehlprägung) kommen nur in einem kleinen Teil der Kursmünzensätze in Polierter Platte vor.

Bundesrepublik Deutschland 2 Pfennig 1969 J Kupfer

Auch hier handelt es sich um eine Schrötlingsverwechselung. Für Details empfehle ich die Seite muenzen.org/info/fehlpraegung-2-pfennig-1969-j-unmagnetisch-unmagnetisierbar.html.

Falschmeldung zu Bundesrepublik Deutschland 2 Pfennig 1968 J Kupfer

Auch über diese Münze wird viel geschrieben. Tatsächlich gibt es dieses Stück gar nicht. Es handelt sich einfach um eine Verwechslung in der literatur mit dem stück 1969 J. Weiteres auch hier unter muenzen.org/info/fehlpraegung-mytho-2-pfennig-1968-j-unmagnetisch-unmagnetisierbar.html.

Deutschland 2 Euro 2006 Holstentor mit neuer Landkarte

Hier handelt es sich um eine Stempelverwechslung. Statt mit den Prägestempeln für Prägungen bis 2006 inklusive wurde bei diesem Stück der Rückseitenstempel, welcher ab 2007 gültig sein sollte (neue Landkarte) verwendet. Soweit mir bekannt, kommt dieses Stück nur in PP in wenigen 5er-Sets der Versandstelle für Sammlermünzen vor.

Deutschland 2 Euro 2008 J Holstentor mit alter Landkarte

Hier ist es genau anderes herum. Statt die Stempel mit der neuen Landkarte zu nehmen, wurde ein Teil der Münzen mit dem Prägestempel, der bis 2006 einschließlich verwendet werden sollt, geprägt.
Als diese Fehlprägung bekannt wurde, erzielten die Stücke Einzelpreis von bis zu knapp 100,00 Euro. Dann kam heraus, dass vermutlich 500.000 Münzen mit der alten Landkarte geprägt wurden. Heute interessieren sich nur noch wenige für die Fehlprägung. Dieses Stück kann man inzwischen auch für unter 10,00 Euro erwerben.

Monaco 1 Euro 2007 ohne Münzzeichen

In 2007 wurden neue 1 Euro Umlaufmünzen für Monaco in Paris geprägt. Diese Münzen trugen weder ein Münzmeistersympol noch das Münzzeichen der Prägestätte Pessac in Frankreich. Die Genehmigung der EZB für erfolgte aber nur für Stücke mit eben diesen Symbolen in einer Auflage von 100.000 Stück.
Den Fehler bemerkte man erst, als die Münzen bereits an Monaco ausgeliefert waren. Die gesamte Lieferung wurde zurück gerufen und die Münzen wurden neu geprägt.
Für 2.991 Exemplare kam der Rückruf zu spät. Die waren bereits ausgegeben und erfreuen sich seitdem großer Beliebtheit unter Sammlern.
Fehlprägung Monaco 1 Euro Albert 2007 ohne Münzzeichen

Fehlprägung Monaco 1 Euro Albert 2007 ohne Münzzeichen


Keine Fehlprägung Monaco 1 Euro Albert 2007 mit Münzzeichen
keine Fehlprägung Monaco 1 Euro Albert 2007 mit Münzzeichen


Italien 1000 Lire Landkarte

Bei dieser Prägung wurde schlichtweg auf der Bildseite eine veraltete Kartendarstellung verwendet. Im Münzbild wurde die Bundesrepublik in den Grenzen vor der Wiedervereinigung dargestellt. Nach Bemerken des Fehlers wurde die Münze dann mit korrigierter landkarte weiter ausgegeben. Von der Fehlprägung war jedoch schon ein Teil in den Umlauf gelangt.
Fehlprägung Italien 1000 Lire 1997

Fehlprägung Italien 1000 Lire 1997


Manipulation von Münzen


Leider kommt es immer häufiger vor, dass normale Münzen manipuliert und dann als Fehlprägung angeboten werden. Beispielsweise werden Münzkern und Ring getrennt und verkehrt herum wieder eingesetzt. Oder Ring und Pille verschiedener Euroländer werden getrennt und dann gemischt wieder zusammengesetzt.
Bei Manipulationen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Daher also allergrößte Vorsicht bei allen Angeboten.

Ist dieses Sammelgebiet sinnvoll

Fehlprägungen deutscher Münzen ist ein wirklich spannendes Themengebiet. Doch sollte man beim Zusammentragen einer solchen Sammlung finanziell sparsam vorgehen und sich bewusst darüber sein, dass es schwer wird, eine solche Sammlung zu kostendeckenden Preise wieder zu veräußern.


Hubert Schilke
Kleinziethener Str. 226
15831 Blankenfelde-Mahlow
Tel.: 01567 8434487
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